Erobert!

Von virtuellekatzenhaus1, 13.11.2011, 08:52

Wir hatten Schnauze voll von Quarantäne und beschlossen, La Rocca jetzt zu erobern ! Hektor und ich erklommen in einem grossartigen Kraftakt die Palisaden, die uns vom Rest der Festung trennten, während uns die zwei Kleineren lautstark anspornten. Oben angekommen, verliess den grossen Krieger allerdings der Mut . Er balancierte auf dem Zaun und miaute kläglich. Ich aber sprang entschlossen auf der anderen Seite hinunter und wollte soeben die Zimmertüre zum Einsturz bringen, als sich diese öffnete. Hektors Geschrei hatte unsere Titanin an die Frühstückszeit erinnert.

Meine drei Gefährten vergassen unsere grossen Eroberungspläne und schlugen sich statt dessen die Bäuche voll, ich aber düste schnurstracks durch den Korridor und begegnete unverhofft Tante Corva, die ziemlich verschlafen aus einem Zimmer kam. Einen Moment lang guckten wir uns gegenseitig erschrocken an, dann erinnerte ich mich, wer ich bin und plusterte mein flauschiges Fell auf, fauchte und wich keinen Schritt zurück . Knurrend suchte die grosse Katze das Weite. Ha! War doch einfacher, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich erbeutete zwei grosse Klos, drei Spielmäuse und ein Piratenschiff, dann hatte auch ich Hunger .

Tür und Gatter blieben aber offen, und wir konnten gemeinsam auf Entdeckungstour gehen. Erst, als unsere Titanin zur Arbeit ging, mussten wir zurück ins Zimmer, da sie nicht wusste, was wir Trojaner mit ihren Katzen anstellen würden, wenn keiner auf sie aufpasst – oder war es umgekehrt gemeint ?

Jedenfalls durften wir am Nachmittag wieder überall herum toben. Am besten waren Samstag und Sonntag, da konnten wir den ganzen Tag spielen und schlafen, wo wir wollten und mussten nur nachts ins Gehege, was wir bisher ohne Widerrede akzeptieren. Wir wollen die Toleranz der Hausherrinnen ja nicht überstrapazieren. Anfangs verschwanden sie noch für längere Zeit unter dem Bett, wenn sie uns begegneten, inzwischen dürfen wir schon sehr nahe an sie heran, bevor sie fauchen. Jedenfalls kam es nun schon öfters vor, dass wir uns alle im gleichen Zimmer aufhielten. Die Tanten verschwinden erst, wenn wir allzu übermütig werden .
 
Übrigens ist unsere Titanin beeindruckt, dass wir weniger Blödsinn anstellen als befürchtet und sehr lieb sind. Na gut, Hektor hat eine Colaflasche ausgeleert, ich wollte Salami klauen, Agamemnon hat hinter einen Kratzbaum gepieselt, Nemesis schaufelte die Streu aus einem grossen Klo, aber wir machen nichts absichtlich kaputt und lassen uns ganz leicht handhaben. Immer wieder holen wir Streicheleinheiten ab und legen uns mächtig ins Zeug, wenn man mit uns spielt.

Es gibt hier viele Klettermöglichkeiten, was besonders ich ganz toll finde . Man sollte nur die oberste Plattform des höchsten Baumes meiden, denn da liegt meistens Agrippina, und die schaut immer so streng. Von den Spielsachen finden wir die grosse Piratenflagge am lustigsten. Man kann sich darunter verstecken und sieht, doch wird nicht gesehen, wenn man es schlau anstellt. Kommt jemand vorbei, preschen wir wie Gespenst samt Flagge vor und erschrecken alle . Liegt sie dann auf dem Parkettboden, rutschen wir vier ganz lustig darauf herum. Für Fotos rutschten wir leider zu schnell.
Mein liebster Schlafplatz ist eine Kratzbaummulde, die so schön flauschig wie mein Fell ist und sogar fast die gleichen Farben hat. Und genau dahin geh ich jetzt. Hektor muss eben etwas zur Seite rücken.
 
Liebe Grüsse von den Trojanern, Euer Priamos

         

                     

      

         

         

         

         

         

         



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