Krieger mit Fieber

Von virtuellekatzenhaus1, 20.11.2011, 10:49

Es gibt etwas, was noch viel doofer als übellaunige römische Katzentanten ist: ein Infekt . Zuerst hat es mich erwischt. Am Dienstagmorgen konnte ich eine Pfote nicht mehr belasten, und der Anblick, mich auf drei Beinen heran humpeln zu sehen, hat unsere Titanin so erschreckt, dass sie beinahe unser Frühstück fallen gelassen hätte . Zum Glück nur beinahe, sonst wäre der ganze Morgen für die Katz gewesen. Der ging nämlich beim Tierarzt weiter. Hektor, unser grosser Krieger, strotzend vor Stärke und stolze 910 Gramm schwer, musste als moralische Unterstützung mitkommen . Ha, schöne Unterstützung! Auf dem ganzen Weg hat er furchtbar gejammert, während ich (580 g) sogar bei der Untersuchung ganz tapfer war .
 
Wieder zu Hause angelangt, war Hektor froh, mit den anderen herum toben zu können, aber ich kam nicht mal aus der Box heraus, es war so schön weich auf der Decke. Deshalb wurde ich samt Box zur Heizung gestellt, kriegte noch ein paar Kuscheltiere um mich herum, und dann schlief ich viele Stunden lang, während die anderen wilden Schabernack trieben und Tante Corva ärgerten .
Sie ist schon viel toleranter geworden. Nemesis konnte sie heute schmeicheln, und sie hat sogar kurz mit Hektor gespielt. Als sie sich abends putzte, wollte ich mich unauffällig zu ihr legen, damit mein Schnäuzchen vielleicht mal sauber wird, aber das ging ihr dann doch zu weit.
 
An den folgenden Tagen nahm das Übel seinen weiteren Lauf: Nemesis wurde schlapp und wirkte ziemlich gaga . Als Priamos den Besuch eines kleinen Jungen mit seinen Mamma verschlief, stand fest, dass es nun auch ihn erwischt hatte, denn der Junge spielte ganz lustig mit Hektor, das hätte sich ein gesunder Priamos niemals entgehen lassen!

Drei waren nun krank, Hektor war müde vom Spielen, Corva vom Kontrollieren, Agrippina von… äh, nun, die ist einfach immer müde, und sogar unsere Titanin wurde von einer Migräne ausgeknockt . Die schlafende Armee! Das Wohnzimmer, wo wir alle sieben gemütlich mit vielen Kissen, Decken und Fellen herumlagen, war erfüllt von Gähnen und dem gelegentlichen Schnarchen Tante Agrippinas.
 
Unsere Medizin nehmen wir einigermassen brav, und zum Glück hatten wir den Appetit nie verloren.
Inzwischen ist Sonntag, und seit gestern sind Priamos und ich wieder topfit ! Es geht uns besser denn je. Priamos ist ein kräftiger Raufbold geworden, der zuweilen so grob zupackt, dass sogar Hektor jammert. Okeee, ich auch, doch kann ich es nicht lassen, ihn immer wieder herauszufordern. An Mut und Willenskraft fehlt es mir nicht. Ich sei wie ein Rugbyspieler, sagt unsere Titanin: habe ich ein Ziel, watschle ich dahin, auch wenn ich unterwegs über Hindernisse stolpere oder von den grossen Jungs überrannt werde, dann rapple ich mich auf, das Ziel immer im Auge, und gehe einfach weiter, als ob nichts gewesen wäre. Ausserdem habe ich endlich ein sauberes Näschen! Seht, welch hübsches Kerlchen aus dem Schmutzfink geworden ist!
 
Nemesis braucht etwas mehr Zeit, um sich zu erholen. Sie sucht immer die Nähe unserer Titanin, da sie dort vor Übermutsattacken unsererseits einigermassen sicher ist. Unter wildem Spiel versteht sie nicht mehr als zwei müde Pfotenhiebe nach einer harmlosen Plüschmaus. Mit einer Menge Schlaf, etwas Medizin und ganz viel Liebe wird sie aber bestimmt bald wieder ganz gesund. Wir Jungs freuen uns schon darauf, mit ihr durch La Rocca zu räubern .
 
Herzliche Grüsse von den Trojanern – Euer Agamemnon

         

         

         

         

         

         

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