Der grosse Aufbruch

Von virtuellekatzenhaus1, 28.12.2011, 09:04

Seit unserem letzten Bericht ist viel passiert. Zum Beispiel kriegten wir einen Trinkbrunnen, der täglich zum Planschen einlädt, Tante Agrippina ist etwas cooler geworden, und die zweite Impfung haben wir unterdessen auch hinter uns . Diesmal war ich tapferer als beim letzten Mal, aber einen lauten Protest konnte ich mir nicht verkneifen . Es können nicht alle so hart im Nehmen wie Agamemnon sein, der auch diesmal nicht mit einem Schnauzhaar gezuckt hatte.

Oh, und einmal war unser Balkon voller Schnee, und mit dem starken Wind kam noch mehr Schnee von oben. Nur Tante Corva und ich trauten uns gleich hinaus. Hat man sich erst einmal an die nassen, kalten Pfötchen gewöhnt, ist es irre lustig, kleinen Schneebällen nachzujagen und am Bambus zu schütteln ! Die anderen machten aber erst einmal auf der Schwelle kehrt und probierten den Spass erst am Abend aus, als der Wind nachgelassen hatte. 

         
 
Hektor kann schon richtig hoch springen. Neulich sass er plappernd im Spülbecken, was unsere Titanin überraschte und zum Lachen brachte . Leider habe ich verpasst, wie er das anstellte, aber das kriege ich schon noch raus.
 
Unsere Titanin hat Agrippinas Viadukt wieder vollständig montiert, denn wir wollten unbedingt noch den letzten Winkel der Festung erobern: das Bücherregal! Bevor es zu gefährlichen Kletter- und Sprungversuchen käme, wurden die beiden grossen Bäume wieder aufgestellt. Mit diesen können wir nun auf der einen Seite hinauf klettern, über das Regal flitzen, wo es sogar Teppich hat, und auf der anderen Seite über mehrere Plattformen wieder runter hüpfen. Es soll Tante Agrippinas nächtliches Fitnessprogramm sein, diesen Giro im Affenzahn zu drehen . Wir üben noch, stellen uns aber schon sehr geschickt an.
 
Neulich beim Spielen im Wohnzimmer haben wir uns beiläufig einen ganz speziellen Film reingezogen. Pflichtprogramm, sozusagen. Sie haben ständig über uns gesprochen! Es ging natürlich um unsere antiken Vorbilder und den grossen Krieg um Troja. Ich muss sagen, letztendlich haben sie kein schönes Ende genommen, das werden wir natürlich besser machen, aber das Chaos, das sie anrichteten, gefiel und inspirierte uns .
 
Wie schnell die Zeit vergeht! Morgen schon werden wir mit unseren neuen Titanen zum grossen Feldzug aufbrechen und den sagenumwobenen Palast stürmen! Leider ohne Nemesis. Es geht ihr gar nicht gut, und sie muss vorerst hier bleiben, um sich auszukurieren. Hoffentlich erholt sie sich bald und kann nachkommen .
 
Wir sind sehr gespannt und spüren, dass Aufregung in der Luft liegt. Unsere Titanin hypert mit Fotoapparat und Taschentuch herum. Sie ist ziemlich von der Rolle und vergiesst die eine oder andere Träne, immerhin sind wir die ersten Pflegis, die bei ihr einen vorübergehenden Unterschlupf fanden und die sie nun ziehen lassen muss. Dabei gäbe es überhaupt keinen Grund, traurig zu sein, denn aus einer Bande verwurmter Scheisserchen sind wir gesunde und starke Krieger geworden, bereit für den grossen Aufbruch mit der edlen Mission, Katzenfreunden mit unserer Präsenz und unserer Lebensfreude jeden Tag ein lachendes Herz zu schenken !

Hiermit räumen wir La Rocca, damit neue verwurmte Scheisserchen in grosse Namen hineinwachsen können!
 
So denn, nach diesem heroischen Schluss, eines Königs Priamos würdig, kümmere ich mich nun um die Plünderung der Festung. Schliesslich wäre es unhöflich, am neuen Ort mit leeren Pfoten zu erscheinen.
 
Wir melden uns auf alle Fälle vom Palast aus wieder!

Herzliche Grüsse,
Euer Priamos und die Trojaner

         

         

         

         

         

         

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